Flachstahlpreise deutlich höher, Langprodukte schwächer: Stahlmarkt-Brief Nr. 2/2023

04.04.2023
Im ersten Quartal 2023 sind die Preise für Flachprodukte im Marktmittel um knapp 200,- €/t gestiegen. Ein deutlicher Anstieg zeigte sich auch bei Grobblechen. Dagegen gaben die Preise bei baunahen Langprodukten weiter nach. Bei Spezial-Langprodukten war die Preisveränderung stark durch die verschiedenen Zuschläge geprägt. Weitgehend stabil war die Entwicklung am Rostfrei-Markt, wo Veränderungen vor allem von den verschiedenen Legierungsmetallen ausgingen.

Wichtigste Ursache für die höheren Flachstahlpreise ist ein knappes Angebot. Die Drittlandimporte stark gefallen. Die EU-Erzeugung blieb auf gedrosseltem Niveau. Zwar wurden einige Hochöfen wieder in Betrieb genommen, zugleich kam es aber zu einer Häufung von Störfällen. Der Auftragseingang der Stahlindustrie ist am Jahresanfang deutlich gestiegen. Wichtigster Faktor dafür dürften abgebaute Lagerbestände der Industrie sein. Der reale Bedarf hat in Teilen der Industrie zugenommen, während die Bauwirtschaft negative Signale sendet. Nach den Äußerungen vieler Marktteilnehmer war die Nachfrage in den vergangenen Wochen verhalten.

Bei beiden Erzeugungsrouten erreichten die Rohstoffkosten den höchsten Stand seit Juni 2022. Dagegen erreichten die Börsennotierungen für Energie den niedrigsten Stand seit 2021, was vor allem bei Elektrostahlwerken den Anstieg der Herstellkosten stark dämpfte. Der Abstand der Spotmarktpreise zu den Herstellkosten zeigt bei Flach- und Langprodukten unterschiedliche Verläufe.

Am Weltmarkt setzte sich der Preisanstieg fort. Drastisch fiel der Anstieg der US-Preise aus, die sich wieder deutlich vom Rest der Welt entfernt haben. Wesentlich verhaltener blieb die Entwicklung in China, von wo nach wie vor uneinheitliche Signale kommen. In Asien hielt sich der Preisauftrieb in Grenzen.

Der Ausblick für das 2. Quartal fällt vor allem bei Flachstahl wegen gegenläufiger Einflüsse schwer. Während Kosten- und Nachfrageerwartungen wieder fallende Preise erwarten lassen, ist die Angebotsseite mit hoher Unsicherheit belastet. Einkäufer sollten besonders auf die Angebotsseite achten. Bei baunahen Langprodukten dürften höhere Preise kaum zu realisieren sein. Vielmehr könnte es zu leichten Reduzierungen kommen. Bei Rostfrei- und Spezial-Langprodukten dürften die jeweils vereinbarten Zuschläge die individuellen Preise bestimmen.

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