Stahlmarkt-Brief Nr. 4/2024: Schwacher Sommer mit turbulentem Ende
11.10.2024
Im dritten Quartal sind die Spotmarktpreise für Flachprodukte auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen. Für das zweite Halbjahr neu vereinbarte Vertragspreise weisen dagegen eher geringe Reduzierungen aus. Der Preistrend für Grobbleche zeigte durchgängig nach unten. Während bei einigen baunahen Langprodukten ein Preisanstieg zu beobachten war, kam es bei Walzdraht zu leichten Rückgängen. Am Rostfrei-Markt sind die Effektivpreise leicht gesunken.
Die Stahlnachfrage zeigte sich in äußerst schwacher Verfassung. Im Einklang mit der Situation der wichtigen Abnehmerbranchen ist der Auftragseingang der Stahlhersteller deutlich gefallen. Die Konjunkturdaten der Stahlindustrie sind aber noch besser als die der wichtigen Stahlabnehmerbranchen.
Die Weltmarktpreise für Eisenerz und Kokskohle sind in der zweiten Quartalshälfte stark gesunken. Bei beiden Rohstoffen kam es aber in den letzten Septembertagen zu einem deutlichen Preisanstieg. Ein unerwartet starker Rückgang der deutschen Schrottpreise führte bei den Elektrostahlwerken im September zu niedrigeren Kosten. Der Abstand der Spotmarktpreise zu den Rohstoffkosten hat sich bei beiden Routen nur wenig verändert.
Ein ausgeprägt schwacher Markt und hohe Exportmengen in China haben den Weltmarkt über weite Strecken des Quartals unter Druck gesetzt. Nachdem am chinesischen Inlandsmarkt die Preise auf Mehrjahrestiefs gefallen waren, kam es aber nach der Verkündung umfassender Konjunkturstützungsmaßnahmen wieder zu einem Anstieg.
Ob aktuell bei verschiedenen Erzeugnissen angekündigte Preiserhöhungen trotz schwacher Nachfrage durchsetzbar sind, entscheidet sich auf der Kostenseite. Abhängig von den weiteren Entwicklungen in China ist bei Flachprodukten ein moderater Anstieg der Rohstoffkosten denkbar. Daher ist die Wahrscheinlichkeit für einen begrenzten Preisanstieg im Schlussquartal aus heutiger Sicht bei Flachstahl höher als bei Langprodukten.
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