Stahlmarkt-Brief Nr. 3/2024: Schwache Nachfrage drückt auf Preise
15.07.2024
Nach nochmals deutlichen Rückgängen im April haben sich die Spotmarktpreise für Flachprodukte stabilisiert. Im Juni lagen sie deutlich niedriger als im Januar. Die in den vergangenen Jahren gewachsene Diskrepanz zwischen veröffentlichten Spotmarktpreisen und individuellen Vertragspreisen führt in vielen Fällen zu Schwierigkeiten bei der Verhandlung von Preisänderungen entlang der Wertschöpfungskette. Nicht zuletzt aufgrund einer deutlich stabileren Entwicklung auf der Kostenseite zeigten sich die Preise für Langprodukte im ersten Halbjahr deutlich schwankungsärmer.
Die Stahlnachfrage bleibt hinter den Erwartungen vom Jahresanfang zurück. Der Bestelleingang der Stahlwerke zeigt sich aber aufgrund eines guten Auslandsgeschäfts recht robust. Die Stahlerzeugung verzeichnete im Mai den ersten Rückgang zum Vorjahresmonat, liegt aber für die ersten fünf Monate im Plus. Die EU-Importe könnten im weiteren Jahresverlauf fallen. Grund dafür ist nicht zuletzt eine partielle Verschärfung der EU-„Schutzmaßnahmen“. Diese wirkt sich tendenziell zum Vorteil der EU-Erzeuger aus, wobei die Auswirkungen im Einzelnen schwer vorhersehbar sind.
Auf internationaler Ebene zeigt sich der Stahlmarkt weiter in schwacher Verfassung. Am US-Spotmarkt sind die Preise deutlich gefallen und haben den niedrigsten Stand seit Herbst 2020 erreicht. Für Aufsehen sorgt dort die herstellerseitige Einführung neuer Preisindikatoren. In China sind die Preise nochmals etwas gefallen, während die Exporte weiter zunehmen.
Der Ausblick für die kommenden drei Monate fällt in den einzelnen Marktsegmenten unterschiedlich aus. Bei Flachprodukten könnten die Spotmarktpreise im Quartalsverlauf leicht steigen. Die Preise für Langprodukte dürften sich weiter seitwärts bewegen. Dagegen sind am Rostfrei-Markt niedrigere Effektivpreise zu erwarten
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