Stahlmarkt Consult Blog

In meinem Stahlmarkt-Blog befasse ich mich mit Neuigkeiten aus der Stahlmarkt-Welt und analysiere Trends und Marktentwicklungen.

Stahlhandelspolitik der EU: Schlag auf Schlag

Mit neuer Intensität geht die EU-Kommission gegen Stahleinfuhren in die EU vor. In diesem Frühjahr sorgen gleich vier Anti-Dumping-Untersuchungen für Gesprächsstoff. Damit scheint die eher liberale Handelspolitik passé zu sein. An ihre Stelle getreten ist offenbar eine aktive Schutzpolitik der EU-Kommission zugunsten der heimischen Stahlhersteller. Damit folgt die EU einem globalen Trend und dem verbreiteten Ruf nach mehr Schutz gegen Einfuhren. Ob die Einführung von neuen Zöllen den Stahlunternehmen aber unter dem Strich wirklich grundlegend hilft, ist fraglich.  

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Zeitenwende: Welt-Stahlnachfrage wächst nicht mehr

Zeitenwende am globalen Stahlmarkt: Nach vielen Jahren einer mehr oder weniger stürmischen Expansion wächst die Nachfrage praktisch nicht mehr. Grund dafür ist, dass der Stahlmarkt in China schneller als von vielen Experten erwartet sein Nachfrage-Plateau erreicht hat. Erstmals seit 1995 ist dort die Nachfrage im vergangenen Jahr gesunken. Ohne Rückenwind aus dem Reich der Mitte, auf das fast die Hälfte der Weltnachfrage entfällt, ist im globalen Maßstab zunächst einmal Stagnation angesagt. Dies zeigt der neue „Short Range Outlook“ des Weltstahlverbandes worldsteel.

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Antidumpingzölle gegen Rostfrei-Importe: Nötiger Schutz oder Protektionismus?

Die EU-Kommission hat erwartungsgemäß vorläufige Antidumpingzölle gegen die Einfuhren von kaltgewalzten rostfreien Stahlerzeugnissen aus China und Taiwan verhängt (siehe dazu auch den Blogbeitrag vom 03. Juli 2014). Die Zölle treten ab sofort in Kraft, liegen bei den chinesischen Herstellern zwischen 24,3% und 25,2% und bei den Anbietern aus Taiwan zwischen 10,9% und 12,0%. Im EU-Amtsblatt L 79 vom 25. März 2015 sind die vorläufigen Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung ausführlich dargestellt. Ein erstes Studium dieser Bekanntmachung hinterlässt nicht unbedingt den Eindruck, dass hier wirklich ein durch Importe schwer geschädigter Wirtschaftszweig der EU den verdienten Schutz erhält. Der Marktanteil der Importe ist ebenso begrenzt wie die Schädigung der EU-Hersteller. Die Begründung für die Höhe der Zölle lässt staunen.

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Schrott und US-Flachstahl: Kräftige Preiskorrekturen

Im Jahr 2014 war der globale Stahlmarkt von zwei „Anomalien“ geprägt: Dem extremen Preis-Premium, das der US-Markt vor allem bei Flachstahl gegenüber dem Rest der Welt genoss, und dem Auseinanderlaufen der Eisenerz- und der Schrottpreise. Beide Phänomene waren je schwerer zu erklären, je länger sie andauerten. Nachdem die erwarteten Korrekturen im vergangenen Jahr länger als gedacht auf sich warten ließen, haben sowohl die internationalen Schrottnotierungen als auch die US-Flachstahlpreise zuletzt kräftig nachgegeben.

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Was bringt das Stahljahr 2015?

Zweifellos hat die Entwicklung des deutschen Stahlmarktes im Jahr die Erwartungen vieler Anbieter enttäuscht. Vor allem das zweite Halbjahr verlief schwächer als noch zur Jahresmitte gedacht. In Deutschland hat die Marktversorgung mit Walzstahlerzeugnissen auf Jahressicht um zwei Prozent auf 39 Millionen Tonnen zugenommen, nachdem ursprünglich ein Plus von vier Prozent erwartet worden war. Für das neue Jahr erwartet die Wirtschaftsvereinigung Stahl einen Anstieg der Stahlnachfrage um 1 bis 2 Prozent und bezeichnet diesen Ausblick als „bewusst konservativ“. Das Marktumfeld bleibe schwierig und erhebliche Risiken bestünden fort, so der Verband in seinem gerade vorgelegten Jahres-ausblick.

Stahleinkäufer konnten im vergangenen Jahr in vielen Fällen von niedrigeren Stahlpreisen profitieren. Im neuen Jahr ist Wachsamkeit angesagt. Obwohl aktuell preisdämpfende Faktoren überwiegen, könnte sich das im Verlauf des neuen Jahres unter Umständen ändern.

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Halbjahresverträge Flachstahl: Es wird wieder ein Minus

In diesen Tagen werden vor allem in der Automobil(zuliefer)industrie die für das erste Halbjahr 2015 geltenden Preisabschlüsse für Flachstahl verhandelt. Alle Zeichen sprechen dafür, dass die Abschlüsse bei den Preisen erneut ein Minuszeichen ausweisen werden. Für die meisten Einkäufer wäre dies das fünfte Mal in Folge, dass sich die Stahlpreise gegenüber dem Vor-Halbjahr reduzieren.

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Schwacher Euro stützt EU-Stahlpreise

Die Stahlpreisentwicklung in der EU ist über einen längeren Zeitraum in erster Linie von den Rohstoffkosten und natürlich von der Angebots-/Nachfragerelation bei den einzelnen Erzeugnissen bestimmt worden. In den vergangenen Monaten ist der Euro-Wechselkurs zum US-Dollar als weiterer wichtiger Faktor hinzugekommen. Die Euroschwäche schirmt den EU-Markt von Weltmarkteinflüssen ab. Sinkende Rohstoff- und Weltmarktpreise kommen beim hiesigen Stahleinkäufer nur in abgeschwächter Form an.

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Rostfrei-Markt: Die Luft ist vorerst raus

Unter dem Titel „Alarmstufe Gelb am Rostfrei Markt“ hatte ich in meinem Blogbeitrag vom 16. Mai 2014 betroffenen Einkäufern geraten, diesem Marktsegment besondere Aufmerksamkeit zu schenken (siehe http://www.stahlmarktconsult.de/blog/entry/alarmstufe-gelb-am-rostfrei-markt). Gut fünf Monate später kann Entwarnung gegeben werden. Die bis zum Sommer vorhandenen Auftriebskräfte haben in den vergangenen Monaten deutlich an Kraft verloren. Dies gilt auch, aber nicht nur, für die Börsennotierungen der beiden wichtigen Legierungsmetalle Nickel und Molybdän.

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Trügerische Wachstumsprognose

In diesen Tagen hat der Weltstahlverband worldsteel seinen neuen „Short Range Outlook“ für die Jahre 2014 bis 2015 veröffentlicht, der Prognosen zum Wachstum der Stahlnachfrage in den einzelnen Regionen enthält. Wenig verwunderlich wurde die Prognose für die Entwicklung des globalen Stahlverbrauchs gegenüber der letzten Vorhersage vom April deutlich nach unten korrigiert. Nachdem im April noch ein Wachstum von 3,1% in diesem und 3,3% im kommenden Jahr erwartet worden war, hält die Organisation nun eine Wachstumsrate von jeweils 2,0% für wahrscheinlich. Für manchen Marktbeobachter überraschend war aber, dass die Prognose für das Wachstum der EU-Stahlnachfrage in diesem Jahr von 3,1% auf 4,0% Prozent nach oben korrigiert wurde. Diese positive Wachstumszahl ist trügerisch und verstellt den Blick auf die aktuelle Marktentwicklung.

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Eisenerzpreise ignorieren Prognosen und fallen auf 5-Jahres-Tief

Die Eisenerzpreise machen in diesen Tagen wieder einmal von sich reden. In kleinen, aber stetigen Schritten sind sie seit Mitte August von ca. 95,- $/t auf zuletzt unter 84,- $/t gefallen. Dies gilt für den Feinerz-Richtpreis mit einem Eisengehalt von 62%, geliefert nach China. Nach einer zwischenzeitlichen Phase der Stabilität im Sommer setzt sich jetzt also der Abwärtstrend der ersten Jahreshälfte fort, der den Preis von ca. 135,- $/t am Jahresanfang in einen Bereich zwischen 90,- und 100,- $/t geführt hatte. Mit dem jetzt erreichten Wert haben die Eisenerzpreise in diesem Jahr um ca. 35% nachgegeben und auf Dollarbasis den tiefsten Stand seit Juli 2009 erreicht. Auf Eurobasis gilt dies nicht ganz, da der Euro gegenüber dem Dollar aktuell um ca. neun Prozent schwächer notiert als vor fünf Jahren.

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Mengenplus reicht nicht für höhere Stahlpreise, aber Stahlhersteller profitieren von niedrigeren Rohstoffkosten

Der deutsche Stahlmarkt hat im ersten Halbjahr ein deutliches Mengenplus verzeichnet. Für höhere Stahlpreise hat dieser konjunkturelle Rückenwind aber nicht ausgereicht. Die zuletzt vorgelegten Unternehmensergebnisse zeigen, dass sich die Lage der meisten Stahlhersteller trotzdem gegenüber dem Vorjahr gebessert hat. In der zweiten Jahreshälfte ist keine Änderung der Großwetterlage in Sicht.

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Steigende Importe heizen den Wettbewerb an

Neben den niedrigeren Rohstoffkosten ist der äußerst intensive Wettbewerb auf Werks- und Handelsebene ein prägendes Element der diesjährigen Stahlmarktentwicklung. Die auf globaler Ebene schwache Auslastung der Stahlwerke führt zu einer Jagd nach Menge, die vor Ländergrenzen keinen Halt macht. Sowohl in Deutschland als auch auf EU-Ebene liegen die Stahleinfuhren höher als im Vorjahr, während die Ausfuhren gesunken sind. Im Ergebnis kommt die moderat positive Nachfrageentwicklung auf ihren Heimatmärkten nur in abgeschwächter Form bei den hiesigen Stahlunternehmen an.

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Antidumpingverfahren gegen Rostfrei-Importe aus China und Taiwan - Schnelles Handeln gefragt

Am 26. Juni 2014 hat die EU-Kommission im EU-Amtsblatt die Eröffnung eines Antidumping-Verfahrens gegen die Einfuhren von kaltgewalzten rostfreien Stahlerzeugnissen aus China und Taiwan bekannt gegeben. Innerhalb dieser Produktgruppe sind alle Güten, Abmessungen und Oberflächenbehandlungen betroffen. Betroffene Verwender dieses Materials, die sich in das Verfahren einbringen wollen, müssen schnell handeln. Denn die von der Kommission gesetzten Fristen sind mit 10 bis 15 Tagen absurd kurz.

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Überangebot und fallende Erzpreise haben den Stahlmarkt im Griff

Stahleinkäufer waren im ersten Halbjahr 2014 in einer recht komfortablen Situation. Die Spotmarktpreise der meisten Stahlerzeugnisse blieben weitgehend konstant und notieren aktuell etwas niedriger als am Jahresanfang. Die wiederholten Versuche der Stahlhersteller, höhere Preise durchzusetzen, blieben im Marktdurchschnitt ohne Erfolg. Die wichtigsten Gründe dafür sind ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sowie sinkende Rohstoffpreise. Eine Änderung der Marktlage ist derzeit nicht in Sicht.

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„Alarmstufe Gelb“ am Rostfrei-Markt

Die Verarbeiter von rostfreiem Edelstahl hatten in den vergangenen Jahren auf der Preisseite ein recht entspanntes Leben. Die Grundpreise für dieses Material waren seit Anfang 2012 recht stabil, die Legierungszuschläge (LZ) sind bei den meisten Güten beständig gesunken. Für Flachprodukte der austenitischen Standard-Güte 1.4301 hat sich der LZ vom Frühjahr 2011 bis zum Jahresanfang 2014 auf ca. 1000,- €/t halbiert. Die Effektivpreise aus Grundpreis und LZ sind im ersten Quartal 2014 auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2010 gefallen.

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Stahlmarkt-Brief Q1 2014: Preiserhöhungen bleiben aus

Anfang April ist die aktuelle Ausgabe des Stahlmarkt-Briefes erschienen, in dem die Lage am deutschen Stahlmarkt im ersten Quartal beleuchtet wird. Dies sind die Highlights:

  • Anders als in den Vorjahren sind stärkere Preiserhöhungen zum Jahresauftakt ausgeblieben. Bei Flachstahl blieben neue Versuche, die Preise anzuheben, ohne Erfolg. Die Spotmarktpreise für baunahe Langerzeugnisse gaben merklich nach. Bei höherwertigen Langprodukten blieben die Preise weitgehend stabil. Am Rostfrei-Markt kam es zu einem leichten Preisanstieg.
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Chinesische Stahlindustrie erlebt „Horror-Quartal“

Für die Stahlindustrie in China brechen schwere Zeiten an. Exemplarisch dafür ist ein Statement, das Mitte März die Vizepräsidentin des chinesischen Verbandes der Stahlhersteller (CISA), Liu Zhenjiang, abgab. Danach schrieben 43% der CISA-Mitglieder im Januar 2014 rote Zahlen, der höchste je in einem Monat erreichte Anteil. Für das Jahr 2013 hatten nur 19% der CISA-Mitglieder einen Verlust verbucht. Der Stahlbedarf in China soll im Januar um 8,6% niedriger als im Vorjahresmonat gewesen sein. Ein von der CISA erhobener Stahlpreisindex ist auf ein 20-Jahres-Tief gefallen. Der Verlauf des ersten Quartals sei „ein starkes Signal an die ganze Stahlindustrie, dass der „echte Winter“ gerade erst begonnen habe“, wird die Funktionärin in Newsdiensten zitiert.

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Schwache Rohstoffpreise unterlaufen Stahlpreiserhöhungen

Die europäischen Stahlhersteller scheitern offenbar erneut mit dem Versuch, merklich höhere  Stahlpreise zu erzielen. Wie schon mehrfach im Vorjahr, scheinen auch die im Januar 2014 für Flachstahl angekündigten Erhöhungen von 30,- bis 40,- €/t größtenteils zu verpuffen. Im Februar sind die Flachstahlpreise am Spotmarkt allenfalls leicht angestiegen. Ein klarer Aufwärtstrend der Preise hat sich nicht eingestellt. Preiserhöhungen im angekündigten Umfang scheinen nicht erreichbar. Bei im Elektroofen hergestellten Langprodukten sind die Preise in den vergangenen Wochen sogar unter Druck geraten.

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Überkapazitäten am Stahlmarkt: Gekommen, um zu bleiben

Die heute bestehenden Überkapazitäten sind eines der Top-Themen am globalen und europäischen Stahlmarkt. Es besteht Einigkeit darin, dass sie eines der wichtigsten Probleme der Branche sind. Obwohl dies zunehmend breit und intensiv diskutiert wird, ist die Hoffnung auf eine baldige Lösung nicht groß. Es sieht so aus, dass der Markt noch viele Jahre lang von einem überschüssigen Angebot geprägt sein wird.

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Stahlmarkt 2014: Jahreszyklus diesmal anders?

In den vergangenen Jahren ist die Stahlnachfrage jeweils am Jahresanfang deutlich gestiegen. Auch bei den Preisen markierte das erste Quartal den Höhepunkt, bevor es dann im weiteren Jahresverlauf bergab ging. Nach dem Marktverlauf der vergangenen Monate sieht es so aus, als ob die Marktbelebung im ersten Quartal 2014 erneut vergleichsweise schwach ausfallen wird. Für die zweite Quartals hälfte besteht ein begrenztes Potenzial für Preisanhebungen. Anders als in den Vorjahren könnten die Stahlbestellungen erst im weiteren Jahresverlauf ihren Höhe punkt erreichen. Dies ist eine der Kernaussagen der neuen Ausgabe des Stahlmarkt-Briefs von StahlmarktConsult Andreas Schneider, der jetzt für das vierte Quartal 2013 erschienen ist.

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Stahlmarkt Consult Andreas Schneider | Schleiermacherstr. 7 | 51377 Leverkusen Tel.: 0214 / 3122 8164 | E-Mail: info(at)stahlmarkt-consult.de

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